Mit Schaufel, Seilwinde und Schneeketten bewaffnet, machen wir uns in unseren Geländewagen auf den Weg in das verschneite Herz Transsilvaniens – eine Region, die sich im Winterkleid von ihrer absolut magischen Seite zeigt. Unter unseren Reifen knirscht der frische Pulverschnee, über uns spannt sich ein strahlend blauer Himmel, und rundherum erheben sich majestätische, schneebedeckte Gipfel.
Unsere Route führt uns durch das beeindruckende Cindrel-Gebirge, wo einsame Offroad Pisten, verschneite Wälder und spektakuläre Panoramaausblicke auf uns warten. Ein ganz besonderer Stopp erwartet uns am Bâlea-See, wo wir die berühmte Eiskirche besuchen – ein echtes Wintermärchen aus Eis und Schnee wie im Disney Film Frozen, mitten in der rauen Hochgebirgswelt.
Weiter geht’s durch die wildromantischen Lotrului-Berge und das Șureanu-Gebirge die mit ihren dichten Wäldern und versteckten Tälern wie gemacht sind für echte Offroad-Abenteuer.
Die Sonne lacht vom klaren, eisblauen Himmel, als wir den tief verschneiten Wald hinter uns lassen. Unsere 4x4-Geländewagen graben sich ihren Weg durch den knirschenden Pulverschnee. Die Reifenspuren glitzern in der Wintersonne wie Diamanten. Es ist kein einfache Strecke, aber genau das macht den Reiz aus: Abenteuer, Natur und Teamgeist pur!!
Ob geplant oder ungeplant – unsere Pausen sind willkommene Gelegenheiten, das bezaubernde Panorama zu genießen, durchzuatmen und Fotos zu schießen. Wenn wir uns mal wieder festgefahren haben, kommt die Schaufel zum Einsatz – oder die Seilwinde. Doch wir helfen einander, lachen, fluchen und feiern jeden gemeinsam gemeisterten Meter :-) Die Schneeketten beißen sich durch den frischen Schnee, doch wo die Sonne ihn aufweicht, wird's rutschig – Herausforderung angenommen!
Manchmal versperren uns auch umgestürzte Bäume den Weg, die unter der Last des Schnees einfach eingebrochen sind. Doch mit der Kettensäge im Gepäck und einem starken Team ist selbst das schnell erledigt. Kein Hindernis hält uns lange auf – wir kämpfen uns durch.
Wundere dich nicht wenn plötzlich ein Pferdefuhrwerk mit zwei Hirten vor uns auftaucht. Sie waren bei ihrer abgelegenen Almhütte – und erzählen uns, dass in der Nacht zuvor Wölfe ganz in der Nähe unterwegs waren. Neugierig folgen wir ihrer Spur – und tatsächlich: frische Wolfsspuren im Schnee, klar erkennbar. Ein Moment, der Gänsehaut macht.
Doch die Karpaten haben noch mehr zu bieten: Tierspuren durchziehen den Schnee wie ein unsichtbares Netzwerk. Wir entdecken ein Rudel Rehe am Waldrand, beobachten einen Fuchs, der sich geduckt im Gebüsch versteckt.
Wir legen eine wohlverdiente Rast ein, mitten in der verschneiten Einsamkeit, umgeben von nichts als Stille, Natur und dem knisternden Schnee unter unseren Stiefeln. In kürzester Zeit flackert ein kleines Feuer, das uns Wärme spendet. Die Thermoskannen mit heißem Tee und kräftigem Kaffee machen die Runde, Hände greifen dankbar danach. Der Duft von frischen Bratwürsten, die über den Flammen brutzeln, liegt in der klaren Winterluft.
Ein kleines Lagerfeuer, ein starker Kaffee, gutes Essen und großartige Gesellschaft – ein weiterer besonderer Moment, wie ihn nur die winterlichen Karpaten schenken können.
Nachdem wir den Pass bezwungen haben, beginnt der Abstieg ins Tal. Vorbei an einem zugefrorenen See, der unter einer glitzernden Schneedecke in der Abendsonne schimmert – fast wie ein Diamant zwischen Fels und Wald. Nutz diesen einmaligen Ausblick für ein tolles Remember-Photo zu schießen.
Als wir weit oben auf dem Berg schließlich unsere Pension erreichen, breitet sich vor uns ein Bild aus wie aus einem Wintermärchen: Das kleine Bergdorf tief unten im Tal liegt bereits im Dunkel der Nacht, nur die warmen Lichter der Laternen leuchten vereinzelt zwischen den Häusern. Ein friedlicher, stiller Anblick.
Ein letzter Blick zu den umliegenden Bergen und dann geht’s rein in die warme Stube. Wir genießen ein typisches rumänisches Essen, lassen uns die besten geräucherten Forellen aus der Region schmecken. Am Kaminfeuer genießen wir den leckeren Glühwein und freuen uns auf die nächsten Tage in den Karpaten.
Auf unserer Route durchqueren wir die tief verschneiten Cindrel-Berge, das abgeschiedene Lotrului-Gebirge und die fast vergessenen Șureanu-Berge. Dabei folgen wir alten Pfaden, schlängeln uns durch stille Wälder und erklimmen verschneite Höhen.
Wir fahren über die geschichtsträchtige Hohe Rinne (Păltiniș) bis nach Valea Frumoasă – Obârșia Lotrului, vorbei am beeindruckenden Vidra-See, der sich wie ein Juwel zwischen den Bergen ausbreitet. Je nach Schneelage führt uns unsere Spur weiter bis zum abgelegenen Petrimanu-See.
In der Ortschaft Polovragi tauchen wir in die geheimnisvolle Unterwelt der Region ein – bei einem Besuch in der spektakulären Tropfsteinhöhle, die sich über 10km tief unter die Erde zieht.
Ein absolutes Highlight der Reise ist der Besuch des berühmten Eis-Hotels und der Eiskirche am Bâlea-See, auf über 2.000m Höhe: Eine frostige Märchenwelt, die man so schnell nicht vergisst.
Unsere Tagesetappen liegen meist zwischen 40 und 80km – abhängig von Wetterlage und Schneeverhältnissen. Die Höhenmeter können dabei bis zu 1.700m oder darüber hinausreichen. Die Routenführung bleibt flexibel – wir passen sie stets den lokalen Bedingungen an, denn: In den Karpaten bestimmt die Natur den Weg.